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Göttingen im 18. Jahrhundert

Die Entwicklung der Stadt Göttingen im 18. Jahrhundert steht gänzlich unter dem Einfluss der Universität.

1734 bestimmte Georg II., König von Großbritannien und Kurfürst von Hannover die Gründung einer Landesuniversität in Göttingen. Im Jahre 1737 erfolgte die feierliche Inauguration der Universität, der Georg II. den Namen Georgia Augusta gab. Vom Anfang an dem Geist der Aufklärung verbunden, entstand in Göttingen eine der ersten Hochschulen Deutschlands, die eine Gleichberechtigung der Fakultäten einführte und das Primat der Theologie abschaffte. So konnte sich in Göttingen eine "freie Lehre" entfalten.

Besonders die geschickte Personalpolitik des Geheimen Rats und Premierministers Gerlach Adolph von Münchhausen legte den Grundstock für den Erfolg der neu gegründeten Universität. Ihm war früher als anderen wissenschaftspolitisch denkenden Verantwortlichen klar geworden, dass die bisherigen Universitäten durch die Bindung an das Primat der Theologie, unzeitgemäße Verfassungen und rückständige Lehrformen zu veralten drohten. Nach dem Vorbild der Universität Halle konzipierte er daher umfangreiche Reformstrategien für die Universität Göttingen.

Münchhausen gelang es herausragende Persönlichkeiten seiner Zeit nach Göttingen zu holen. Besonders sind hier die Klassischen Philologen Johann Matthias Gesner und Christian Gottlob Heyne zu nennen, die auch die Leitung der berühmten Universitätsbibliothek übernahmen. Einen bedeutenden Anteil am weltweiten wissenschaftlichen Ruhm der Georgia Augusta hat auch der ebenfalls von Münchhausen berufene Universalgelehrte Albrecht von Haller, der u.a. 1751 den Botanischen Garten gründete und zugleich der erste Präsident der von Georg II. begründeten Akademie der Wissenschaften zu Göttingen war.

Schnell begann die Stadt Göttingen von der neu gegründeten Universität zu profitieren, denn zahlreiche, zumeist wohlhabende, adlige Studenten kamen nach Göttingen. Für einen bescheidenen Wohlstand unter den Göttinger Bürgern sorgte die Ansiedlung neuer Betriebe und ein aus den Bedürfnissen einer Universitätsstadt entstehender Handel. Ein Beispiel hierfür ist der holländische Buchhändler Abraham van der Hoeck, der von Hamburg nach Göttingen kam um hier die Stellung des Universitätsbuchdruckers und -händlers einzunehmen.

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