Simultane Suchdienste basieren nicht auf einer eigenen Datenbank, sondern greifen bei einer Abfrage auf mehrere Einzeldienste zurück. Diese werden über eine Schnittstelle parallel oder sequentiell abgefragt. Von jedem Einzeldienst werden die ersten, meist 10 oder 20, Treffer zurückgegeben. Diese werden entweder nacheinander, getrennt nach den Einzeldiensten, oder integriert angezeigt, wobei oft ein gemeinsames Ranking versucht wird. Ein Teil der simultanen Dienste erlaubt die aktive Auswahl der benutzen Einzeldienste und der gewünschten Trefferzahl pro Dienst. Teilweise findet auch eine Nachbearbeitung der Treffer vor der Ausgabe statt, bei der Dubletten und tote Links entfernt werden. Eine Verbesserung der Retrievalfunktionalitäten simultaner Dienste wäre durch die Anwendung von Standardentwicklungen im Bereich des Information Retrieval möglich (vgl. Kap. 5.3).
Simultane Suchdienste eignen sich besonders für Fragestellungen, die mit wenigen, speziellen Begriffen beschrieben werden können. Sie ersparen dann die Benutzung mehrerer Einzeldienste. Da die Einzeldienste verschiedene avancierte Suchfunktionalitäten bieten und Unterschiede in der Syntax der Suchformulierung aufweisen, können kompliziertere Anfragen von den simultanen Suchdiensten nicht unterstützt werden. Für erschöpfende Suchen sind simultane Suchdienste nicht geeignet, da nur die am höchsten gerankten Treffer jedes Einzeldienstes zurückgegeben werden. Die Ergebnisse hängen daher auch sehr stark von der Qualität des Ranking bei den Einzeldiensten ab. Insgesamt können simultane Suchdienste nicht besser sein als die Einzeldienste, auf die sie sich beziehen.